1968 von Fritz Urban und seiner Frau am jetzigen Standort im Obermarkt einst in Pacht genommen, entwickelte sich die Fleischerei gerade in den letzten Jahren rasant. Das Stammhaus wurde im Jahr 2000 angekauft, im selben Jahr kehrte Bernhard mit frischen Ideen heim. Ihm wurde die Metzgerei de facto in die Wiege gelegt, von klein auf war klar, was er beruflich machen wird.
Doch der fleischverarbeitende Pongauer mit Weitblick schaute sich vor der Übernahme noch etwas um im österreichischen Fleischgeschehen. Er absolvierte die HTL Hollabrunn für Lebensmitteltechnologie, Fachrichtung Fleischwirtschaft. 2003 wurde der gut eingeführte Familienbetrieb vom gerade einmal dreiundzwanzig jährigen Bernhard übernommen. 2005 wurde der Verarbeitungsbetrieb im Gewerbegebiet direkt an der Pinzgauer Bundesstrasse errichtet. 2010 das Hauptgeschäft im Obermarkt erweitert und ausgebaut. Bruder Robert kam mit ins Boot, er führt das zur Metzgerei gehörige Bistro „Urbiss“.
Der Werdegang des Unternehmens ist schnell erklärt, denke ich mir, fast wie im Bilderbuch. Bernhard erwähnt im Gespräch noch so nebenbei, dass natürlich auch die Mutter und seine Lebenspartnerin tatkräftig im Geschäft mitwirken, die Firma mittlerweile 28 Angestellte hat, seine Lehrlinge immer vorne dabei sind, wenn es um Bewerbe geht. Doch – was macht so einen erfolgreichen Fleischereibetrieb aus?


Die eigene Schlachtung – das Herzstück einer jeden Metzgerei
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit in unseren Breitengraden, müsste man meinen. Man stellt sich das so vor – das Tier kommt direkt zum Metzger, wird fachgerecht geschlachtet und verarbeitet. Regionale Produkte liegen im Laden. Dem ist aber leider nicht immer so. Viele Fleischereien haben heute nicht mehr die Möglichkeit dazu, selber zu schlachten und zu zerlegen, das Fleisch wird im großen Stil zugekauft, eine Rückverfolgbarkeit ist nicht mehr gegeben. „Hat man jedoch die Möglichkeit dazu, zum Tier noch selbst Kontakt zu haben, es auszuwählen und selbst zu schlachten, dann soll man das unbedingt tun“, ist Metzgermeister Bernhard Urban überzeugt. Genau das macht seinen Betrieb aus. „ Den Tieren wird dabei der nötige Respekt entgegengebracht und ein langer Transportweg erspart. Respekt ist im Umgang mit Tieren da A und O, das wissen schon unsere Lehrlinge“, erklärt mir Bernhard seine Philosophie. Vater Fritz obliegt die Auswahl der Schlachttiere, einmal mehr wird der Familienzusammenhalt spürbar. Der Seniorchef holt sich Kalb, Rind, Lamm aus Salzburger Familienbetrieben.


Weidetier versus Masttier
Einzig und allein das Schwein für die bevorstehende Grillsaison kommt aus dem angrenzenden Oberösterreich. Warum? – „Weil Schwein nicht in der breiten Masse Almausflüge macht.“, lacht Bernhard. Sehen wir uns Innergebirg um, so grasen auf den schier endlosen Weiden Kühe, Kälber, Schafe und Ziegen. Am Grill liegt laut AMA Marktforschung (www.amainfo.at) jedoch eindeutig mehr Schwein und Huhn als Rind und Lamm. Beides Masttiere, keine Almochsen. Schweine fressen Getreide, Getreide wächst nicht in Salzburgs Bergen, sondern im oberösterreichischen Voralpenland. Also nicht im eigenen Bundesland aber dennoch regional.


Gustino Schwein und Bonusfleischer
1990 – als eines der ersten österreichischen Qualitätsprogramme von der Landwirtschaftskammer in Oberösterreich gegründet, garantiert Gustino qualitativ hochwertiges Schweinefleisch - von der Geburt bis auf den Teller zu hundert Prozent aus Österreich. Rund hundert Schweinebauern aus Oberösterreich bilden die Gustino Basis, ausgewählte Metzgereien in ganz Österreich werden beliefert. Bonusfleischer zu sein, heißt für seine Produkte mit dem Namen einzustehen – nachvollziehbare Regionalität, meisterliche Sorgfalt in der Herstellung und kompetente Beratung.


Gerne vorn dabei
Erstklassige Qualität wird belohnt! In der Geschichte des Fleisch- und Wurstwettbewerbes gewann die Fleischerei Urban an die 200 Goldmedaillen, im Jahr 2010 beeindruckende 22 Medaillen, im Jahr 2016 in jeder eingereichten Kategorie. Urban kennt man – nicht nur als Pongauerin.