„Probier´s es, wenn´s taugt, dann passt´s!“...
…ist der Leitspruch von Waltraud Kaml, der ausgebildeten Kräuterpädagogin und Volksheilkundlerin. Sie macht mit ihrer Tochter Viktoria Strickner zusammen seit 2018 den Kräuteranbau am Hof. In der Haupterntezeit, die von Juni bis Ende August dauert, brauchen die zwei Frauen allerdings Verstärkung. Da helfen dann alle Familienmitglieder aus vier Generationen, aber auch Nachbarn, kräftig mit, damit die Kräuter frisch aufbereitet werden können. „Man lernt auch beim Anwenden!“ erklärt mir Waltraud Kaml, als ich sie frage, wie sie die Kräuter verarbeitet und benutzt. „Probier‘s und wenn dir das Kräuterprodukt taugt, dann passt´s!“ ist die „Kräuterfee“ überzeugt. Ihre Tochter nickt: „Die Leute, die die Kräuterprodukte wie z.B. die Teemischungen und Kräutersalze probieren, spüren die Naturbelassenheit des Anbaus und der Verarbeitung im Geschmack und in der Wirkung! Und natürlich werden sie mit viel Liebe gemacht!“ fügt sie etwas schüchtern, aber mit voller Überzeugung hinzu.
„Wir leben mit der Natur und machen das Beste daraus!“...
…ist ein weiterer Leitsatz der Familie. Im August hat heuer der Hagel fast alle Kräuter im Beet vernichtet, aber die Familie hadert nicht damit, sondern nimmt es eben so, wie es ist: „Die Natur ist stark und wir müssen damit leben. Außerdem kommen ja trotzdem wieder Pflanzen nach den Unwettern: Die Malven sind heuer zum Beispiel besonders schön für Anfang Oktober!“ freut sich Viktoria. Als ich beim Kräutergarten Fotos mit Waltraud, Viktoria und ihrem Sohn Matthias mache, hüpft mir der Kater Balu auf die Arme. „Na, du Kleiner, hilfst du mit?“ lache ich. „Ja, Balu ist immer dabei, wenn wir Kräuter ernten!“ schmunzelt Waltraud und gibt mir eine kleine Übersicht, was sie alles aus den Gewächsen herstellen: Tinkturen, Tees für den Magen, den Kreislauf oder für die innere Reinigung, Sirupe, Kräutersalze mit heimischem Steinsalz und Oximel, ein Honig, der mit Apfelessig und Kräutern versetzt ist. Der Honig stammt natürlich auch von den Hofeigenen Bienenstöcken. Der Tee „Heldin“ ist zum Beispiel gut für das Immunsystem. „‘Mutti‘ heißt der Erkältungstee, weil die Männer immer die Frauen brauchen, wenn sie krank sind!“ lacht Waltraud.
Das Thema Nachhaltigkeit ist eine weitere Maxime der Familie. Daher ist es auch klar, dass die Wildkräuter, die rund um den Hof gedeihen, ebenfalls Teil der gesunden und duftenden Gewürzmischungen ist. Allerdings kann es auch sehr, dass ein Produkt auch einmal nicht mehr erhältlich ist, wenn eine Zutat gerade nicht mehr vorhanden ist. Zugekauft wird nichts.
Auch ein Destilliergerät ist bereits angeschafft, damit wird Waltraud im Zukunft auch Hochprozentiges aus den Kräutern zaubern. Ihr Mann Bernhard macht das schon länger mit dem Obst aus dem Garten, vor allem Vogelbeerschnaps produziert er.
Schule am Bauernhof
Regelmäßig kommen Schulklassen, um der Bäuerin zum Beispiel beim Brotbacken über die Schulter zu schauen. Und natürlich sind die Kinder auch immer begeistert, wenn es zu den Hühner, Puten und Kalbinnen geht. Waltraud Kaml ist es wichtig, das Bewusstsein für Qualität und Herkunft der Lebensmittel schon bei den Kindern zu schulen. „Manchmal glauben Kinder, dass keine Tiere für das Fleisch geschlachtet werden, sondern, dass das Fleisch einfach im Supermarkt liegt!“ wundert sich Waltraud immer wieder und das bestärkt sie noch mehr, die Schule am Bauernhof weiterzuführen.
Das Federvieh wird auf direktem Weg vom Feld am Hof geschlachtet und als Frischfleisch verkauft. Der schwerste Truthahn, der hier aufgezogen wurde, wog 18 kg – ein echt kapitaler Festtagsbraten!!! Hier am Hof hat es eben jeder Bewohner besonders gut, so wie auch die Kunden, die die gesunden Produkte kaufen – denn im kleinen „Bio“-Mikrokosmos ist die Welt tatsächlich noch in Ordnung!
Verkaufsstellen:
- Ab Hof
- in den umliegenden Bauernläden
- auf Bauernmärkten, wie etwa am Bauernmarkt Radstadt (am Stand von Familie Kocher) Freitag von 7 - 12.00 Uhr