Burggerhof_Iris Zitz

Moderne Kräuterhexe

Iris Zitz ist aufgewachsen als Wirtshauskind. Immer unter Leuten. Immer im Trubel. Heute ist sie Bäuerin auf einem der höchstgelegensten Bergbauernhöfe des Lungaus. Am Burggerhof lebt die Dreifachmama mit ihrer Familie in absoluter Ruhe, umgeben von ihren liebgewonnenen Kräutern und Tieren.

Kräuterkunde und mehr am Burggerhof

Es gibt Tage, an denen Iris Zitz die Geschichte zwischen den dicken Mauern ihres über 600 Jahre alten Bauernhauses am Burggerhof förmlich spüren kann. „Hier haben Generationen von Menschen gelebt – mit all den Herausforderungen der jeweiligen Zeit, mit Kriegen, in Hungersnöten und auch im Frieden“, erzählt die Jungbäuerin, während sie am hölzernen Küchentisch aus getrockneten Kräutern eine Räucher-Mischung zaubert. „Räuchern ist eine alte Tradition, die laut Überlieferungen böse Geister oder Verunreinigungen verdrängen und gute Geister hervorlocken soll. Das schadet in so einem Haus nicht“, lacht die Tamswegerin.

 

Apropos zaubern

Iris Zitz ist das, was man eine moderne Hexe nennt. Mit ihren langen, roten Haaren und ihrem ausgeprägten Sinn für die Kräfte der Natur ist sie den Lungauer Heilkräutern – wie sie selbst sagt – „verfallen“. So richtig bewusst wurde ihr diese Leidenschaft erst, als sie sich vor etwa fünf Jahren gegen ihre vorgezeichnete Zukunft als Gastronomin und für das Leben auf dem abgelegenen Bergbauernhof entschied. „Der Liebe zu meinem Mann Andreas wegen“, schmunzelt Iris Zitz verschmitzt, „und auch aus Sentimentalität, weil mir klar wurde, dass so ein kleiner Betrieb ohne Bäuerin keine Zukunft hat.“ 
Schnell entdeckte die heutige Dreifachmama von Valentina, Thomas und Marie dabei die vielen Kräuter rund um den Hof. Und auch die Faszination dafür. Mittlerweile ist die Jungbäuerin diplomierte Kräuterpädagogin sowie TEH-Praktikerin und gibt ihr Wissen in Kursen an interessierte Erwachsene und Kinder weiter. 
 

Pioniere der Direktvermarktung

Schon vor gut 30 Jahren haben ihre Schwiegereltern, Juli und Sepp Zitz, mit der Umstellung auf biologische Landwirtschaft den Grundstein für das heutige Wirtschaften gelegt. Auch die innovative Idee, ihre Produkte wie Butter, Krapfen, Knödel oder Aufstriche direkt an die Lungauer und ihre Gäste zu verkaufen, war damals neu.

 


Zusammenleben wie früher

Schwiegermama Juli ist es auch, die Iris Zitz beim Erlernen aller Arbeiten am Hof und in der Herstellung der Produkte liebevoll begleitet. „Juli hegt einen echten Schatz in Form eines kleinen Buches von der Großmutter, mit handgeschriebene Geheimrezepturen von früher. Behutsam lernt sie mich an, begleitet mich beim Kräuteranbau im Garten und steht mir bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite“, erzählt die 31-jährige Lungauerin. Der Burggerhof ist eben ein klassischer Generationenhof, auf dem alle zusammenarbeiten. „Wir leben wie in einer Kommune und unterstützen uns gegenseitig“, so Zitz, die es besonders schätzt, dass auch ihre Kinder bei den täglichen Arbeiten und beim Kräutersammeln mit Begeisterung dabei sind.
 

Schätze der Natur

Sowohl die landwirtschaftlichen Produkte, für die zwölf Kühe, zwei Schweine und 15 Hühner zuarbeiten, als auch die Kreationen aus der Burgger-Kräuterküche sind mit dem SalzburgerLand-Herkunfts-Zertifikat ausgezeichnet. Verkauft werden sie im Webshop, am Tamsweger Wochenmarkt oder im „Kemmt’s eina“-Laden. Auf die Frage hin, wie sich die allgemeine Teuerung auf die aktuelle Produkt-Bepreisung niederschlägt, weiß Iris Zitz schnell eine Antwort: „Bei uns ist das nicht so tragisch, weil wir viel mit und von der Natur produzieren und selber sammeln. Die Preiselbeeren sind demnach nicht teurer geworden. Ich kaufe fast nichts zu und verwende das, was uns die Natur gerade gibt.“ Heraus kommen dabei auch Tees, Räuchermischungen, Balsam, Tinkturen, Gemmomazerat oder Oxymele. „Was man damit anfangen kann, lässt sich übrigens auf dem Burgger-Kräuterküchen-Blog nachlesen“, lädt Iris Zitz zum Stöbern ein. 
 

Hier gibts weitere
Hofgschichtn

Zum Newsletter anmelden - Salzburg Schmeckt

Lust auf Neuigkeiten?

Einfach jetzt den Salzburg schmeckt Newsletter abonnieren und regelmäßig Infos per Mail zum regionalen Einkauf und Genuss erhalten.