Stöcklbauer_Nudelpackung

Für eine Handvoll Dinkel

Alles auf eine Karte setzen. Das haben die Bambergers getan, als sie ihren Stöcklbauern weit vor allen anderen auf die Produktion hochwertiger Bio-Dinkelprodukte umstellten. Der Erfolg gibt ihnen recht. Neben der Qualität und dem behutsamen Umgang mit der Natur geht es für ihn in der Landwirtschaft vor allem um eines: um den Zusammenhalt der Familie. 

Zu Besuch am Stöcklgut

„Lebensmittel sind das, was wir dem Körper zuführen. Die müssen hochwertig sein, davon hängt ja auch unsere Gesundheit ab.“ Mit geschultem Auge streicht Rudolf Bamberger jun. über die zum Trocknen aufgehängte Dinkelnudeln und erzählt von damals, als die Eltern zufällig über die Lehren der Hildegard von Bingen gestoßen sind. Als kleiner Betrieb erkannten Maria und Rudolf sen. früh, dass sie eine Alternative zur vorherrschenden Milchkuhwirtschaft finden müssen, um als Landwirtschaft überleben zu können. Durch einen Freund des Vaters wurden sie auf die Lehren der Benediktinerin und Mystikerin aufmerksam, die bereits im Mittelalter die bessere Verträglichkeit des Dinkels gegenüber Weizen beschrieb. „Wir waren die Ersten im SalzburgerLand, die Dinkel angebaut haben. Was natürlich nicht jeder gut gefunden hat. Aber nach ein paar Jahren des Tüftelns und der ersten Erfolge war klar, dass das Getreide genau zu uns passt und wir uns darauf spezialisieren wollten.“ 

 


Pionierarbeit

Dass so eine Umstellung nicht von einem Tag auf den anderen vonstatten geht, kann man sich vorstellen. Zuerst verschwanden die Kühe vom Hof, später dann die Schafe. Dafür wurden erste Maschinen zum Entspelzen angeschafft, die die Verarbeitung des Dinkels erheblich erleichterten. „Anfangs hat die Mama die ersten Nudeln noch bei uns in der Küche gemacht“, erinnert sich Andreas an die Zeit, als Verkauf und Produktion noch in der eigenen Wohnung passierte. Mit dem steigenden Interesse wurden auch die Maschinen immer größer, bis 2016 die Produktion und die Trocknung schlussendlich durch einen Neubau ausgelagert wurden.

Für die Bambergers ist klar, dass Landwirtschaft ohne Familie nicht funktionieren kann. Aktuell leben drei Generationen am Hof und helfen einander, wo immer es geht. Auch wenn Rudolf jun. den Stöcklbauer 2015 gemeinsam mit seiner Frau Eva-Maria übernommen hat, ist es ein Miteinander, das hier zum Erfolg führt. „Mir ist mit jedem Handgriff geholfen und ich schätze es sehr, dass auch die Eltern noch voll aktiv sind.“ Rudolf sen. kümmert sich um die Felder, Maria, die Mama, um den Stall und die Hühner. Rudolf jun. ist für die Nudelproduktion zuständig, Eva-Maria führt das Büro. Und auch die nächste Generation schwirrt schon über den Hof, lacht der zweifache Vater. „Bei uns ist immer etwas los.“

Der richtige Weg

Das schätzen auch die vielen Kund:innen, die den hofeigenen Laden regelmäßig besuchen und neben verschiedenen Dinkelnudelsorten auch Haferflocken, Weizen- und Roggenvollmehl sowie Eier bekommen. „Wir haben einen sehr guten Stock an Menschen, die den Geschmack unserer Produkte sehr schätzen. Denen wichtig ist zu wissen, woher die Lebensmittel kommen und wie hier mit der Natur und dem Leben umgegangen wird.“ Ein wichtiges Thema für Familie Bamberger. „Landwirtschaft ist ein Geben und Nehmen“, erzählt Rudolf. „Wir setzen auf Kreislauf, geben dem Boden etwas zurück.“ Weshalb das Stroh der Felder schon lange nicht mehr verkauft wird, sondern vom Mähdrescher direkt wieder gehexelt und genauso wie Pferdemist dem Boden zurückgegeben wird. „So kommen die Nährstoffe langfristig in den Boden. Chemische Düngemittel sind bei uns tabu und brauchen wir auch nicht.“ Seit 1991 ist der Betrieb Mitglied bei BioAustria und zählt zu den Bio-Pionieren Österreichs. 

Die Zukunft gehört beim Stöcklbauer dem Dinkel und der Direktvermarktung. „Sicher ist es oft arbeitsintensiv, wie wir die Landwirtschaft betreiben. Aber wenn man sieht, wie in unserer Zeit Lebensmittel endlos herumgefahren werden, dann ist es viel wertvoller, wenn es noch Betriebe gibt, die alle Produktionsschritte selber machen.“ Wertvoll sicher. Aber man schmeckt diese Qualität auch mit jedem Bissen. 
 

Wusstet ihr, dass...

  • Hildegard von Bingen bereits im Hochmittelalter den Wert der Ernährung mit Dinkel erkannte?
  • laut ihr Dinkel auch dann gut verträglich ist, wenn jemand Unverträglichkeiten hat?
  • Sie der Meinung war, eine Diät nur mit Dinkelprodukten führe zu keinerlei Mangelerscheinungen, da lebensnotwendige Basisstoffe darin vorhanden sind?
  • man die Stöcklbauer-Produkte auch über die Website bestellen kann?

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