Familie Siller vom Berggasthof Bachrain

Alles Bio am Berg

Dort, wo Fuchs und Hase dem hauseigenen Damwild „Gute Nacht“ sagen, befindet sich der Berggasthof Bachrain. Auf 1.000 Metern Seehöhe oberhalb von Golling wird in fünfter Generation im Einklang mit den Jahreszeiten gelebt und gearbeitet.

Zu Besuch bei Familie Siller in ihrem Bio-Berggasthof Bachrain

Dort, wo Fuchs und Hase dem hauseigenen Damwild „Gute Nacht“ sagen, befindet sich der Berggasthof Bachrain. Auf 1.000 Metern Seehöhe oberhalb von Golling wird in fünfter Generation im Einklang mit den Jahreszeiten gelebt und gearbeitet. „Die Freude aus der Natur wird zur Kraft im Leben. Dieser Satz beschreibt in wenigen Worten, wofür wir stehen“, erklärt Bachrain-Wirt Manfred Siller. Gemeinsam mit seiner Frau Ulrike und den drei Söhnen bewirtschaftet er den Bio-Berggasthof samt Vermietung sowie den Bauernhof, der bereits im Mittelalter seine erste urkundliche Erwähnung fand.

Nachhaltigkeit ist nicht verhandelbar

Wenn Manfred Siller über Nachhaltigkeit spricht, dann untermauert er das Gesagte mit konsequenter Umsetzung. Nicht erst seit heute. Seit 25 Jahren liegt ihm der bewusste Umgang mit der Natur, den Tieren und den Mitteln zum Leben am Herzen. Das Besondere dabei? „Wir produzieren jedes Stück Fleisch selbst, das wir in der Küche zu traditionellen Speisen verarbeiten. Mehr regional, saisonal und bio geht nicht“, erzählt Siller. Und auch wenn seine Söhne einem eigenen Beruf nachgehen, ist ihre Unterstützung unverzichtbar. „Tobias hat eine touristische Ausbildung und hilft meiner Frau in der Küche, Julian ist meine rechte Hand in der Landwirtschaft und Johannes setzt sein gelerntes Wissen aus der HBLA Ursprung in der Verarbeitung von unserem Fleisch zu Wurst, Brät oder Sulzen um“, so Manfred Siller. Nach einem schönen Leben am Bachrain muss übrigens kein Tier den Hof verlassen. Rinder, Schweine, Ziegen und das Wild werden direkt von Johannes am Hof geschlachtet. Dass dabei das ganze Lebewesen verwertet wird, versteht sich von selbst. „Deshalb gibt es auf der saisonal angepassten Speisekarte auch mal Zunge, Beuschel oder Sülzchen zur kulinarischen Auswahl“, so Ulrike Siller, die einige Gerichte mit dem Siegel „Ausgezeichnet aufgetischt“ zertifizieren hat lassen.

Kraftplatz für Körper und Geist

Sie, die gebürtige Bergbauerntochter aus dem Tiroler Oberland ist es auch, die einen Hauch Tiroler Kulinarik aufs Moosegg bringt: „Marenden“ steht deshalb auf der Speisekarte, was übersetzt soviel wie „Jausnen“ heißt. Als gute Seele des Hauses verwöhnt sie Familie und Gäste auch mit feinen Mehlspeisen und hausgemachten Kuchen. Den reichhaltigen Frühstückstisch deckt die Gastgeberin aus Leidenschaft mit Fleisch- und Wurstwaren sowie Milch vom eigenen Braunvieh, mit würzigem Tennengauer Almkäse, Bio-Tee und hausgemachtem Müsli. Was über den Eigenverbrauch hinaus produziert wird, können die Bachrain-Kunden an speziellen Ab-Hof-Verkaufstagen käuflich erwerben. „Auch wenn unser Bergidyll mit viel Arbeit verbunden ist: es ist schon ein besonderes Fleckerl Erde, auf dem wir leben und wirtschaften dürfen“, schwärmt Manfred Siller, während ein herbstlicher Nebelschleier über das Moosegg zieht. Es kehrt Ruhe ein. Nur die brunftigen Hirsche im Gehege scheinen etwas nervös. Aber das ist eine andere Geschichte…

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