Hanslbauer_Michael Gassner

Bestes vom Kas Michi

Wenn Michael Gassner oder wie er sich selber nennt, der Kas Michi etwas anpackt, dann g‘scheit‘. So hat der Saalfeldnener seinen Hanslbauern nicht nur gleich nach der Übernahme in den Vollerwerb geführt, sondern schuf mit der Produktion von bestem Bio-Schnittkäse ein weiteres lukratives Standbein für den Bio-Milchbetrieb. 

„Ich bin sowieso der festen Überzeugung, dass man nur etwas produzieren soll, was einem selber schmeckt und woran man glaubt. Sonst kann man es gleich lassen.“ Michael Gassner ist einer der Menschen, die sich ständig auf der Suche befinden und sich und sein Werk immer wieder neu erfinden. Dass er dabei die Basis nie aus den Augen verliert, merkt man, wenn er über die vier Generationen harte Arbeit erzählt, die den Hanslbauern zu dem gemacht haben, was er heute ist. Eine Erzählung, die mit den Urgroßeltern beginnt und auch heute noch lange nicht auserzählt ist. Diese waren es, die den Hof nach dem Krieg im desolaten Zustand erwarben und im Laufe ihres Lebens zu einem ansehnlichen Betrieb gemacht haben. Die Großeltern und der Vater haben ihn dann im Nebenerwerb weitergeführt. Bis ihn Michael mit 21 übernommen hat und in den Vollerwerb gegangen ist. „Ich glaube, dass jede Generation ihre Aufgaben hat. Meine ist es, den Hanslbauern gesund zu einer Größe wachsen zu lassen, dass er eine Familie gut ernähren kann, ohne dass jemand auswärts arbeiten muss.“ 

Käse als weiteres Standbein

Als klassischer Milchviehbetrieb stand der Hof auch vorher auf wirtschaftlich soliden Beinen. Doch Michaels Bestreben war, einen größeren Teil der gesamten Wertschöpfung direkt bei sich im Betrieb passieren zu lassen. „Die Idee, Käse zu machen, habe ich relativ schnell gehabt. Unser Urprodukt, die Milch so zu veredeln, dass eine Wertsteigerung hier bei uns erreicht wird.“ 2019 wurde erstmalig Frischkäse gemacht, der anspruchsvollere Schnittkäse folgte wenig später. Mit großem Erfolg. „Der Schnittkäse ist zwar in der Reife anspruchsvoller, aber es macht mir großen Spaß, diesen zu machen. Und dadurch, dass sich das die wenigsten Landwirte zutrauen, hebt uns das von anderen ab.“

Aktuell wird die Milch von rund einem Tag zum beliebten ‚Hofkas‘ in verschiedenen Geschmacksrichtungen verarbeitet. „Obwohl ich sicher noch mehr Käse verkaufen könnte, aber dadurch, dass ich die meiste Arbeit selber mache, passt das genau.“ Vielleicht ist es auch gerade die Tatsache, dass der Käse vom Hanslbauer nicht im Überfluss verfügbar ist, die ihn so begehrt macht. „Mein wichtigster Partner ist das Bio-Restaurant Weitblick in Kaprun. Dorthin geht ein Großteil meiner Produktion.“ Und auch im Hofladen beim Joglbauer in Eugendorf ist er immer wieder zu bekommen. Wenn man Glück hat, dann kann man ihn auch direkt bei Michael am Hof bestellen. „Aber generell bin ich in der glücklichen Situation, dass ich mehr Nachfrage habe, als ich bedienen kann.“
 

Mutig in die Zukunft

Auf die Frage, wie Landwirtschaft auch in Zukunft lukrativ und nachhaltig funktionieren kann, wird Michael nachdenklich und blickt hinaus auf seine Felder. „Ich glaube, dass es für jeden Betrieb eine Nische gibt, die funktionieren kann. Auch wenn die Menschen sicherlich ein Stück weit vergessen haben, was eine gesunde Landwirtschaft für die Gesellschaft macht und bedeutet.“ Um diese Nische zu finden, bedarf es allerdings auch die Gabe, umdenken zu können und vielleicht neue Wege zu gehen. So wie damals, als Michaels Großeltern ihre Zukunft in einem verfallenen Bauernhof sahen. Als Michael nach Jahrzehnten im Nebenerwerb wieder auf den Vollerwerb setzte. Oder seit er die durch die Käserei anfallende Molke an eigene Mastschweine verfüttert und sich so ein weiteres Standbein aufbaute. „Wer glaubt, dass es immer so wie heute weitergehen wird, der irrt sich. Man muss sich als Landwirt immer wieder neu erfinden.“ Um Michael und seinen Hanslbauern machen wir uns da sicher keine Sorgen. 

 

Wusstest du, dass ...

 

  • sich die Umstellung auf Vollerwerb auch auf das Wohl der Tiere auswirkt? Von der Gesundheit über die Fruchtbarkeit bis hin zur Menge der Milch, die ein Tier pro Jahr gibt. 
  • Michael nur beste Heumilch für seinen Käse verarbeitet? Weil man den Unterschied schmeckt. 
  • noch Michaels Großvater nur durchschnittlich fünf Kühe im Stall stehen hatte? Heute sind es rund 25. 
  • Michael auf die Hilfe seiner Familie bauen kann. Seine Eltern und seine Verlobte Theresa helfen ihm, wann immer es nötig ist. 

Hier gibts weitere
Hofgschichtn

Zum Newsletter anmelden - Salzburg Schmeckt

Lust auf Neuigkeiten?

Einfach jetzt den Salzburg schmeckt Newsletter abonnieren und regelmäßig Infos per Mail zum regionalen Einkauf und Genuss erhalten.